Zur Geschichte des VVO

1899

Gründung des Österreichisch-Ungarischen Verbands der Privat-Versicherungs-Anstalten in Wien (mit Büro in Budapest). Der Verband war – so wie viele seiner Mitgliedsunternehmen – in beiden Reichshälften (Ausgleich von 1867; k. u. k.) tätig, die im Versicherungswesen unterschiedliche Marktordnungen hatten. In den „Ländern der ungarischen Krone“ (k. u.) gab es ein vergleichsweise liberales Marktregime, das statt einer materiellen Versicherungsaufsicht einem modifizierten Publizitätssystem folgte. In den „im Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern“ (österreichische Reichshälfte; k. k.) herrschte materielle Staatsaufsicht.

Republik Österreich („Erste Republik“, 1918 bis 1934)
Zerfall der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie und ihres gemeinsamen Markts. In den Suk­zes­si­ons­staaten entstehen nationale Versicherungsmärkte mit nationalen Versicherungsverbänden. Der Österreich-Ungarische Verband besteht als Rumpforganisation weiter, verliert jedoch Mitglieder. Die in Österreich verbliebenen Versicherungsunternehmen hatten relativ viel Geschäft in Neuausland. Hyperinflation in den 20er Jahren und die Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren schadeten dem Versicherungsgeschäft.

1920

Statutenreform und Änderung des Namens auf „Verband der Versicherungs-Anstalten“.

Bundesstaat Österreich („Ständestaat“, 1934 bis 1938)
Übergang zu einer ständisch-autoritären Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Der Verband wird zu einem Instrument der staatlichen Wirtschaftspolitik.

1935

Einrichtung des „Fachverbandes der Versicherungsanstalten“ als Teilorganisation der öffentlich-rechtlichen Standesvertretung „Finanzbund“.

1936

Auflösung des „Österreichischen Verbandes der Versicherungsanstalten“ und Übertragung der Aufgaben der Interessenvertretung an den Fachverband.

Anschluss an den wirtschaftlichen Großraum des Deutschen Reichs (1938 bis 1945)
Das nationalsozialistische Wirtschaftssystem war durch staatliche Vier-Jahres-Pläne, Verwirklichung des „Führerprinzips“ auf allen Entscheidungsebenen, Gleichschaltung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen, Aushöhlung der Verfügungsgewalt des Privateigentums an den Produktionsmitteln, Autarkismus sowie Ausbeutung und Vernichtung rassischer und politischer Minderheiten gekennzeichnet. Die Reichsgruppe „Versicherungen“ war als Zwangskartell organisiert. Mit Beginn der 40er Jahre: Kriegswirtschaft und umfangreiche Kriegsschäden.

1939

Einrichtung der Bezirksstelle Wien der Reichsgruppe „Versicherungen“ und Einweisung des Fachverbands in die Reichsgruppe. Gründung der „Vereinigung der in der Ostmark tätigen Versicherungsanstalten“ als Verein, welcher eine organisatorische Einheit mit der Bezirksstelle bildete.

1942

Umbenannt in „Verband der in den Alpen- und Donaugauen tätigen Versicherungsunternehmungen“, nachdem die Bezirksstelle aufgelöst wurde

Wiedererrichtung der Republik Österreich („Zweite Republik“, ab 1945)
Ab April 1945 (alliierte Besatzungszeit) schrittweiser Übergang von der Kriegswirtschaft zu einer sozialpartnerschaftlich flankierten Marktwirtschaft (sog. „Gradualismus“). Ausbau des Sozialstaates. Nach 1955 (Staatsvertrag) behutsame Vorbereitung der Wirtschaft des Kleinstaates auf die europäische Integration (EFTA, EWR, EU).

1945

Umgründung des „Verbandes der in den Alpen- und Donaugauen tätigen Versicherungsunternehmungen“ zum „Verband der Versicherungsanstalten Österreichs“. Überleitung des reichsstaatlichen Rechtsbestandes in österreichisches Recht. Neben der materiellen Staatsaufsicht Kontrolle der Assekuranz durch die vier Versicherungsoffiziere des Alliierten Rates.

1946

Delegierungsübereinkommen: Der freie Wirtschaftsverband „Verband der Versicherungsanstalten Österreichs“ übernimmt die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen „Fachverbandes der Versicherungsunternehmungen Österreichs“ (einer Teilorganisation der Wirtschaftskammer Österreich).

1990

Umbenennung in „Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs“

Der Europäische Binnenmarkt (1985 initiiert)
Beitritt des Kleinstaates Österreichs zur Europäischen Union (1995), später zur Europäischen Währungsunion und zu „Schengen“. Umorientierung auf den wirtschaftlichen Großraum Europa. Intensivierung des Auslandsgeschäfts in Mittel- und Osteuropa.

1997

Statutenreform und Reorganisation des Verbandes, um der europäischen Herausforderung als schlanke, flexible und transparente Interessenvertretung und vorausschauend agierende Lobbying-Einrichtung zu entsprechen.

2002

Neupositionierung der Verbandsabteilung „Recht und Internationales“, um die Zusammenarbeit mit der EU-Kommission in Brüssel, dem Europäischen Versicherungsverband (CEA), dem Versicherungskomitee der OECD sowie den Schwesterverbänden in den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) zu stärken.

2005

Präsentation des neuen Logos und des neuen Corporate Design, Relaunch der VVO-Website

2010

Im Zuge der Wirtschaftskammerreform wurde der Fachverband der Kleinen Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit mit dem Fachverband der Versicherungsunternehmen der Wirtschaftskammer Österreich zusammengeführt, was konkret bedeutet, dass die Kleinen Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit seit 1. Juni 2010 offiziell dem VVO angehören.

2015

Relaunch der VVO-Website

2019

Gründung der VVO Infothek

2021

Relaunch der VVO-Website

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